Die Mönchsgrasmücke

 

Systematik

Klasse: Aves (Vögel)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Grasmückenartige (Sylviidae)
Gattung: Grasmücken (Sylvia)
Wissenschaftlich: Sylvia atricapilla

 

Allgemeies

Die Mönchsgrasmücke erreicht eine Länge von 14 bis 15 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 22 bis 24 Zentimeter sowie ein Gewicht von 20 bis 24 Gramm. Im westlichen Europa ist die Mönchsgrasmücke ein sehr häufiger Vogel und somit nicht gefährdet. Die Art kommt in Nordwestafrika, auf den Azoren, MAdeira, Kanaren und Kapverden sowie in fast ganz Europa außer Island und dem Norden Skandinaviens, Finnlands und Russlands vor. Nach Osten erstreckt sich das VErbreitungsgebiet in einem schmaler werdenden Ausläufer über den Ural hinaus bis zum westsibirischen Fluss Ob. Im Südosten besiedelt die Art Teile der Türkei und die Kaukasusregion bis zum Elburgsgebirge. In Gebirgen brütet sie gebietsweise bis in 2000 m Höhe. In nördlichen Verbreitungsgebieten ziehen die Vögel ins nördliche Afrika zur Überwinterung. Gelegentlich kommt es auch in Südeuropa zu einer Überwinterung.

 

Geschlechtsbestimmung

Das Gefieder der Mönchsgrasmücke ist oberseits grau bis dunkelgrau gefärbt. Der kurze aber kräftige Schnabel weist eine graue bis dunkelgraue Färbung auf. Die Bauchseite ist hellgrau bis cremefarben gefärbt. Die Augen sind mit einem hellen, schemenhaften Ring umrandet. Unverkennbar ist die Kopfplatte der beiden Geschlechter, die beim Männchen schwärzlich und beim Weibchen bräunlich bis rotbraun gefärbt ist. Aufgrund der schwarzen Platte beim Männchen wird die Mönchsgrasmücke im Volksmund auch oftmals als Schwarzplättchen bezeichnet.

 

Lebensraum in der Natur

Ihr Lebensraum erstreckt sich von lichten Wäldern mit entsprechendem Unterholz, über Parks bis hin zu naturbelassenen Gärten mit geeigneter Vegetation. Sie bewohnt Wälder mit gut entwickelter Strauchschicht, Auwälder, gebüschreiche Parks, Friedhöfe und große Gärten mit Gebüschen und Bäumen.

 

Unterbringung in Menschenobhut

Meine Mönchsgrasmücken leben das ganze Jahr hindurch in einer mit Eibe, Efeu, Ilex, Thuja bepflanzten Außenvoliere mit angrenzdem Schutzhaus. Die Volierenwände werden im Frühjahr zusätzlich noch mit Kiefernästen verkleidet. Auch verschiedene Nisthilfen in unterschiedlichen Höhen werden angebracht.

 

Zucht

Die Brutzeit erstreckt sich über die Monate Mai bis Juli. Während dieser Zeit kann es zu ein oder zwei Jahresbruten kommen. Das napfförmige Nest bauen Mönchsgrasmücken aus Halmen, Wurzelwerk, Moosen und Haaren bzw. Kokosfasern. Sie bauen es in der Regel in Bodennähe in Büsche oder niedrige Bäume. Nisthilfen werden in der Regel eher weniger angenommen, vielmehr bevorzugt die Mönchsgrasmücke Astquirle in Nadelbäumen und dichten Laubgehölzen. Das Weibchen legt vier bis fünf weiß oder rostbräunlich gefärbte Eier, die von ihr über einen Zeitraum von zwölf bis dreizehn Tagen bebrütet werden. Gefüttert wird der Nachwuchs mit nahrhaften Insekten in Form von Mehlwürmern, Heimchen, Drohnenbrut, Getreideschimmelkäferlarven, Fruchtfliegen. Auch die Ausbeute meiner im Garten installierten Lebendinsektenfallen werden schnell erhascht. Eine Beringung mit entsprechenden BNA-Ringen sollte im Alter von 4-6 Tagen erfolgen. Die Nestlingzeit beträgt ca. 10-15 Tage. Nach dem Ausfliegen werden die Jungtiere noch etwa 2-3 Wochen von den Elterntieren versorgt. Das Weibchen ist in der Regel mit der Folgebrut beschäftigt. Spätestens dann sollten die Jungtiere aus der Voliere entfert werden, um die Folgebrut nciht zu stören.

Da die Mönchsgrasmücke sehr oft nur lose Nester bauen, muss man als Pfleger ab und an mal „eingreifen“ und das gebaute Nest mit einer Unterlage verstärken oder stützen. Anderenfalls können die Eier oder die Jungen durch den Nestboden hindurch fallen.

 

Nahrung

Als Grundfutter gebe ich den Mönchsgrasmücken ein selbst hergestelltes Weichfutter. Während der Jungenaufzucht werden Mehlwürmer, Wachsmotten, Buffalos, kleinere Heimchen, Drohnenbrut, Pinkies sowie Wiesenplankton gerne verzehrt. Auch die Ausbeute der im Garten installierten Lebend-Insektenfallen sowie frisches Wiesenplankton wird relerecht "erhascht".

In den Wintermonaten hauptsächlich sollten die Mönchsgrasmücken nicht zu gehaltvoll gefüttert werden, da sie recht schnell verfetten können. Hier kann man aber mit der Gabe von Obst entgegenwirken. Obst sowie verschiedene Beeren wie z.B. Liguster, Feuerdorn, Holunder oder Eberesche werden sehr gerne angenommen.

Ausklang

Die Mönchsgrasmücke ist ein schlicht gefärbter Vogel und besonders dem Anfänger in der Weichfresserzucht zu empfehlen. Das Männchen kann mit seinem Gesang, der sehr ausdauernd von hoher Warte vorgetragen wird, den Pfleger sehr überzeugen, diese Vogelart in seinen Volieren zu halten und züchten.