Keimfutter


Was ist überhaupt Keimfutter?

Keimfutter ist ein aus gekeimten Körnern hergestelltes, sehr gesundes Zusatzfutter für alle Vögel, wenn es korrekt zubereitet und auch gelagert wird. Man muss bei dem Keimfutter nur vorsichtig sein, da es doch relativ leicht verderblich ist.

 

Welche Saaten eignen sich am Besten zur Herstellung des Keimfutters?

Es eignen sich nicht alle Körner zur Herstellung für Keimfutter. Man kann im Prinzip zwar normales Körnerfutter aus dem Handel keimen lassen, der Erfolg bleibt aber meist aus oder dauert eben etwas länger.

Zum Keimen eignen sich am Besten Gerste, Hirse, Sonnenblumenkerne, Weizen, Milo, Dari, Erbsen, Kardisaat, Hafer, Mung-Bohnen und Buchweizen. Es gibt im Handel auch schon ein entsprechendes Keimfutter zu kaufen. Mein Keimfutter für Waldvögel beziehe ich von der Firma Blattner.

 

Hygiene

Das Keimfutter sollte möglichst nicht länger als etwa 4 Stunden (besonders in den Sommermonaten) in der Voliere stehen weil es rasch verdirbt. Verdorbenes Futter darf niemals verfüttert werden sondern sollte möglichst komplett entsorgt werden da sich die entstandenen Pilze, die man mit dem bloßen Auge meist nicht erkennt, durch das Futter durchschlängeln können.

Die Näpfe, worin sich das gekeimte Futter befindet, sollten nach jedem Wechsel gründlich mit heißem Wasser gewaschen werden.

Zubereitungsmethoden von Keimfutter

Es gibt verschiedene Methoden, Keimfutter herzustellen. Am bekanntesten sind die Siebmethode oder die Herstellung mittels Keimautomat.
Hier werden diese beiden Methoden nochmal genauer beschrieben.

 

1. Die Siebmethode

Zuerst werden die Körner mit Hilfe eines entsprechendem Siebes unter fließendem Wasser durchgewaschen. Diese werden dann ca. 8 Stunden (über Nacht) in Wasser zum Quellen gebracht.

Achtung: Bleiben die Körner länger im Wasser, beginnt schon der Gärprozeß.

Nach diesen 8 Stunden müssen nun die Körner erneut in einem Sieb gewaschen werden und man lässt alles abtropfen. Anschließend wird alles in einen Topf gehängt (Deckel sollte leicht über das Sieb gelegt werden um die Körnchen vor Staub zu schützen).
Nun sollen die Körner im Sieb bei konstanter Temperatur zwischen 24 und 48 Stunden keimen.
Die keimenden Körner wasche ich etwa alle 12 stunden unterfließendem Wasser durch damit keine Schimmelbildung entsteht.
Meine Vögel mögen es am Liebsten wenn alles zwischen 24 und 36 Stunden gekeimt hat.

 

2. Die Herstellung mittels Keimautomat

Die Herstellung von Keimfutter mit einem Keimautomat ist relativ einfach und bequem. Ein Keimautomat besteht aus 5 Schalen, 3 Keimschalen, einer Auffangschale und einer oberen Schale. Das Keimfutter wird in die drei Keimschalen verteilt. Sie sollten darauf achten, nicht zu viel Keimfutter hineinzugeben, da die Körner beim Quellen größer werden und somit nicht genug Sauerstoff bekommen würden. Dies führt schnell zu Schimmelbildung. Die drei Keimschalen werden übereinander auf die Auffangschale gestellt und zwar so, dass die Ablauföffnungen möglichst gegenüber liegen. So kann sich das durchlaufende Wasser in der Schale besser verteilen. Darauf kommt noch die erste Schale, die bis ca. 1-2 cm unter den Rand mit Wasser gefüllt wird. Das Wasser fließt nun durch alle Schalen bis in die Auffangschale. Der Keimautomat sollte an eine helle Stelle bei Zimmertemperatur (also nicht zu dunkel und nicht direkt in die Sonne) gestellt werden. Sie sollten alle paar Stunden das Wasser aus der Auffangschale entfernen und neues Wasser durch alle Schalen durchlaufen lassen.

So weichen die Körner im Wasser ein. Je nachdem wie lange Sie die Körner im Wasser lassen können Sie so bequem Quellfutter (6-12 Stunden), Keimfutter (24-48 Stunden) oder Grünkraut / Grünfutter herstellen.

Bitte achten Sie darauf, dass das Keimfutter nicht schlecht riecht oder sogar sichtbar schimmelt. In diesem Fall müssen Sie das Futter vollständig entsorgen. Der Keimautomat muss vor der Wiederverwendung natürlich sorgfältig gereinigt werden.

 

Lagerung des zubereiteten Keimfutters

Gekeimtes Futter hält sich im Kühlschrank etwa 3 Tage lang. Dieses sollte vor dem Servieren unbedingt gewaschen werden und auf Zimmertemperatur erwärmt werden damit die Vögel beim Fressen keinen kalten Kropf bekommen was zu schlimmen Entzündungen führen kann. Ebenfalls sollte das gekeimte Futter nicht zu feucht sein wenn man es den Tieren reicht. Auf einem ausgefalteten Küchentuch ist diesem Problem schnell entgegen gewirkt.

 

Die richtige Menge zubereiten

Pro Vogel und pro Tag können Sie einen Teelöffel Keimfutter rechnen. Wenn Ihre Vögel noch nie Keimfutter zu sich genommen haben, kann es anfangs zu kleinen Problemen kommen.

Haben sie sich aber dann an das feuchte Futter gewöhnt, nehmen sie diesen „Leckerbissen“ gerne auf. Kurz bevor man das Futter den Tieren anbietet, empfiehlt es sich frisch gehackte Küchenkräuter auf die gekeimten Körner zu streuen. Dann ist das Ganze noch etwas intensiver an Vitaminen.

VIEL ERFOLG !!!