Der Gartenrotschwanz

Systematik

Klasse: Aves (Vögel)
Ordnung: Passeriformes (Singvögel)
Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
Gattung: Rotschwänze ( Phoenicurus )
Wissenschaftlich: Phoenicurus phoenicurus

Allgemeines

Gartenrotschwänze zittern ständig mit dem in allen Kleidern rostroten Schwanz und sind dadurch unverkennbar. Zwei Arten leben in Mitteleuropa, der Haus- und der Gartenrotschwanz.

Geschlechtsbestimmung

Die Männchen des Gartenrotschwanzes sind im Prachtkleid schwarz, weiß, hellgrau und rostrot gefärbt. Nach der Mauser im August verblassen die Farben stark und sind durch helle Federränder weitgehend verdeckt.

Die Weibchen sind hell bräunlich durchfärbt.

Gartenrotschwänze werden etwa 15cm lang und 14g schwer.

Lebensraum in der Natur

Verbreitet sind Gartenrotschwänze im Norden Europas bis zum Nordkap, im Süden bis Italien, Spanien und sogar Nordwestafrika. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis Mittelsibirien. Gartenrotschwänze brüten von der Ebene bis in über 2000 m Höhe. Lichte und aufgelockerte Altholzbestände sind der bevorzugte Lebensraum dieses Singvogels. Waldränder und Lichtungen bieten ihm solche Bedingungen. Man findet den Gartenrotschwanz aber nicht nur in Wäldern, sondern wie sein Name schon sagt auch in Gärten, in Parks und auf Friedhöfen. Eine besondere Vorliebe haben die Vögel für alte Obstgärten und -wiesen. Das Revier des Gartenrotschwanzes hat im Durchschnitt eine Größe von etwa einem Hektar. Um erfolgreich brüten zu können, benötigt der Vogel geeignete Nistmöglichkeiten, die er als Höhlen- und Halbhöhlenbrüter vor allem in alten Bäumen findet. Nistkästen nehmen Gartenrotschwänze bereitwillig an; ihre Nester bauen sie in relativ niedriger Höhe aber auch in Briefkästen, Blumentöpfen, in Laternen, auf überdachten Holzstapeln. Selten brüten die Vögel sogar frei in Bäumen.

Unterbringung in Menschenobhut

Am Besten geeignet ist eine bepflanzte Gartenvoliere mit einem angrenzenden Schutzraum. Besonders wichtig ist die einzelne Überwinterung des Gartenrotschwanzes. Eine Vergesellschaftung mit anderen Vogelarten bringt meist keinerlei Probleme mit sich, es sei denn es sind noch andere Rotschwanzarten in der Voliere. Dieses sollte vermieden werden da Gartenrotschwänze ihr Revier bedingungslos gegen Artgenossen verteidigen.

Bestens geeignet ist eine Voliere mit mindestens zwei Abteilen, die durch einen Durchflug miteinander verbunden sind. So sind die Vögel in nebeneinander gelegenen Volieren, können sich sehen aber dennoch nicht streiten. Auf diese Weise kann man im Frühjahr langsam sehen, wann der richtige Zeitpunkt zum Verpaaren der Tiere in die jew. Volierenabteile gekommen ist ohne Verluste zu erleiden. Dennoch sollte beim Zusammensetzen der Tiere Vorsicht geboten sein.

Zucht

In der Natur erreichen Gartenrotschwänze Ende März/Anfang April, meist aber Mitte April bis etwa Anfang Mai ihr Brutgebiet wieder. Die Männchen treffen vor den Weibchen ein und beginnen direkt damit, ein Territorium zu besetzen. Mit andauerndem Gesang markiert das Männchen sein Revier und grenzt es ab. Nur während der Balz- und Brutzeit trägt das Männchen seinen Gesang vor, der aus einer klaren Strophe besteht, die ein wenig an das Wiehern eines Pferdes erinnert. Die ersten vier Töne sind konstant, die folgenden variabel, teils schnalzend, teils aus Imitationen bestehend. Wenn alle Rivalen vertrieben sind, sucht das Männchen nach geeigneten Nisthöhlen. Die nun auch eintreffenden Weibchen werden durch den Gesang und die Gefiederpracht des Männchens angelockt. Wenn die Paare sich gefunden haben und das Weibchen seine Paarungsbereitschaft durch das Schwanzzittern und durch das Einknicken der Füße signalisiert hat, kommt es zur Paarung und zum Nestbau. Zuvor zeigt das Männchen dem Weibchen die zur Verfügung stehenden Nistmöglichkeiten.

Hat man nun den richtigen Zeitpunkt gefunden und die Tiere harmonieren gemeinsam in einer Voliere so baut das Weibchen innerhalb von drei bis vier Tagen das Nest aus trockenen Halmen, Stroh, Pflanzenwürzelchen, Fasern, Moos und Blättern. Mit Tierhaaren und Federn wird zuletzt eine Mulde in die Mitte des Nestes gebaut. Kurz darauf beginnt das Weibchen damit, seine Eier zu legen. Erst wenn das Gelege komplett ist und 5-8 Eier umfasst, brütet das Weibchen. Nach 13 oder 14 Tagen schlüpfen die Jungen, die etwa eine Woche lang gehudert und gewärmt werden. Nach dem Füttern tragen die Eltern den Kot der Jungen fort. Nach 13 oder  14 Tagen verlassen die Jungen schon ihr Nest und werden noch weitere zehn Tage gefüttert, bevor sie völlig selbstständig sind.

Nahrung

Das ganze Jahr hindurch gebe ich all meinen Weichfressern ein selbst hergestelltes Weichfutter zur freien Verfügung.

In den Herbst-und Wintermonaten biete ich all meinen Vögeln Beeren an wie z.B. Holunder, Feuerdorn, Eberesche oder Liguster etc.

Lebendfutter wird im Herbst und Winter relativ wenig gereicht. Dieses wird im Frühjahr immer mehr und mehr gesteigert um die Tiere auch in Brutstimmung zu bringen.

Hier steht dann zur Jungenaufzucht Mehlwürmer, Fruchtfliegen, Heimchen, Drohnenbrut, Wachsmotten, Ameisenpuppen und Wiesenplankton zur Verfügung.